Chondrostoma nasus (LINNAEUS, 1758)
Andere deutsche Namen:
Mundfisch, Quermaul, Schweinsfisch, Näsling, Schwarzbauch, Zuppe, Kummel, Speier, Ösling, Blaunase, Erdfisch, Schnappel, Elze, Schwallfisch, Kräuterling
Die Nase ist ein strömungsliebender Fisch und lebt im Mittellauf der Flüsse. Sie ist oft mit der Barbe vergesellschaftet. Gegenüber Umweltbelastungen reagiert sie sehr empfindlich, was auch der wesentliche Grund für den starken Rückgang ihrer Bestände ist. Hauptnahrungsbestandteil sind Pflanzen, womit die Nase zu den wenigen Primärkonsumenten unserer einheimischen Süßwasserfische gehört. Sie weidet mit ihrer hornartigen, scharfkantigen Unterlippe Algenrasen vom Untergrund ab. Kleine Wirbellose werden nur in einem geringen Anteil aufgenommen.
Verbreitung in Europa:
Das Verbreitungsgebiet der Nase wird im Süden durch die Alpen, im Westen vom Atlantik, dem Seine- und Rhônebecken, im Osten vom Ural und dem Kaspischen Meer und im Norden durch Nord- und Ostsee begrenzt. Innerhalb dieser Grenzen fehlt sie jedoch im Einzugsgebiet der Elbe (hier liegen jedoch widersprüchliche Literaturstellen vor) und in Dänemark.
Vorkommen in Deutschland:
Die Nase kommt mit Ausnahme des Elbebeckens in ganz Deutschland vor. Sie ist in ihren Beständen jedoch in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. In einigen Einzugsgebieten gilt sie als verschollen, an sonsten ist sie vom Aussterben bedroht oder als stark gefährdet eingestuft.
Gefährdungsfaktoren:
Die Gewässerverunreinigung der letzten Jahrzehnte ist wohl der eigentliche Grund für die starke Abnahme der Nasenbestände. Querbauwerke wie Wehre und Staustufen verhindern Wanderungen und verändern die Morphologie des Gewässers oft so, daß es den Bedürfnissen der Nase nicht mehr gerecht werden kann.
Schutz:
Die schon umfangreichen Maßnahmen zur Gewässerreinhaltung müssen weitergeführt werden. Viele Gewässer der Barbenregion mit ihrer sonst starken Strömung und kiesigem Grund sind durch Aufstauungen ihres natürlichen Charakters beraubt. Hier sollten wenigsten Teilbereiche dem natürlichen Charakter entsprechen. Gleichzeitig muß die Durchwanderbarkeit dieser Querhindernisse sichergestellt sein um die oft weitreichenden Wanderungen der Nasen zu gewährleisten.
Zur Fortpflanzungszeit sammeln sich die Nasen zu größeren Schwärmen und ziehen stromaufwärts zu ihren Laichgewässern. Innerhalb von wenigen Tagen werden die Eier in starker Strömung über grobem Geröll abgelegt. Die klebrigen Eier bleiben am Untergrund haften und werden erst dort von den Männchen befruchtet. Nach 10-16 Tagen schlüpfen die Larven, sind jedoch erst nach weiteren 10 Tagen schwimmfähig. Die Jungnasen halten sich in strömungsgeschützten Hinterwassern auf und ernähren sich von Schweborganismen. Beide Geschlechter bilden zur Laichzeit Laichausschlag.
Anzahl Eier pro Weibchen: | bis 100.000 |
Eigröße: | ca. 2,0 mm |
Fortpflanzungszeit: | März – Mai |
Geschlechtsreife: | 3. Jahr |
TagesgradeTagesgrade sind die Summen der Tageswassertemperaturen über die Entwicklungszeit von Fischeiern: | 180 |
Langgestreckter, an den Seiten nur wenig abgeflachter spindelförmiger Körper. Der Mund ist stark unterständig und die Nasenspitze über dem Mund nasenartig verlängert. Von dieser morphologischen Eigenart hat sie auch ihren Namen. Die Oberlippe ist dick und vorspringend, die Unterlippe mit hornigem, scharfkantigem Überzug. Der Rücken ist graublau (-grün) gefärbt, die Seiten silberfarben, zum Bauch ins gelblich-weißliche übergehend. Brust-, Bauch- und Afterflosse sind grau-orange gefärbt, die Schwanzflosse leicht schmutzigrot. Das Bauchfell ist schwarz pigmentiert.
Flossenstrahlen
Rückenflosse | 11 – 13 |
Schwanzflosse | 19 |
Brustflosse | 16 – 17 |
Bauchflosse | 10 – 11 |
Afterflosse | 11 – 15 |
FettflosseFlosse zwischen Rücken- und Schwanzflosse | keine |
Anzahl Schuppen auf SeitenlinieDas Seitenlinienorgan ist eines der Hauptsinnesorgane der Fische. Namensgebend ist die bei vielen Fi...: 56-66 Schuppen
Schlundzahnformel: 7.(6)-6